Corona – und die kollektive Transformation

Die Welt orientiert sich neu! - Um was geht es nun wirklich? Was ist wesentlich?
Corona & die kollektive Transformation

Die aktuellen, weltweiten Herausforderungen mit dem Corona-Virus bringen uns persönlich, unsere Gesellschaft und Wirtschaft an die Grenzen. Die Strategie „schneller, weiter und höher“ funktioniert nun nicht mehr. Plötzlich ist nichts mehr so wie es vorher war, als hätte die Welt die RESET-TASTE betätigt. Auf einmal steht alles still, es kehrt weltweit eine noch nie dagewesene Ruhe ein. Es ist als ob die Welt und die Menschen eine Verschnaufspause einlegen, endlich ist Zeit vorhanden in der sich alles von Grund auf neu ordnen kann. Es ist ein richtungsweisender historischer Moment in unserer Geschichte. Die Welt orientiert sich neu!

Durch dieses unvorhersehbare Ereignis finden nun kollektive, globale als auch persönliche Transformationsprozesse auf unterschiedlichen Ebenen gleichzeitig statt. Es ist nichts mehr planbar und vorhersehbar, das einzige Reale ist der Moment im „HIER UND JETZT“. Es geht um die zentralen Fragen: Was ist wirklich wichtig? Was ist wesentlich für uns? Immerhin geht es bei dieser Krise um Menschenleben – bei dieser elementaren Bedrohung  wird die Wichtigkeit des Kapitalismus sowie die Orientierung im Außen zur Seite gedrängt. Was zählt ist der Mensch und seine Gesundheit, denn diese kann mit keinem Geld der Welt ersetzt werden. Es fallen nun sämtliche Masken und es geht um die Essenz. JETZT ist die Zeit der kollektiven Entschleunigung. Es ist die Zeit um still zu werden und innezuhalten um uns mit uns Selbst und unserer tiefen Weisheit zu verbinden.

Plötzlich entsteht ein neues Bewusstsein und ein neues Miteinander. Menschen begegnen sich wieder wertschätzend und sind kooperativ. Eine weltweite Verbundenheit ist spürbar, denn alle haben das gleiche Problem und wir werden auch gemeinsam diese Herausforderungen meistern. Genau JETZT haben wir eine großartige Gelegenheit kreative Entwicklungen in Gang zu bringen und Neues entstehen zu lassen.

Nun ist eine neue Ehrlichkeit gefragt – vor allem mit uns selbst und auch den anderen gegenüber. Es erfordert vor allem MUT und LEADERSHIP um zu handeln und das Ungewisse als Chance zu sehen, anzunehmen und willkommen zu heißen. Genau in dieser Polarität zwischen der Notwendigkeit zur Veränderung auf der einen Seite sowie dem Widerstand und der Angst auf der anderen Seite entsteht ein Spannungsbogen aus welchem unsere Zukunft entsteht. Werden wir alle zu Brückenbauern!

Wir haben uns in den letzten Jahren hinter unserer „Persona“ versteckt. Ein künstliches Konstrukt um unser wahres Ich zu schützen. Wir haben uns vorwiegend im Außen orientiert, in der Macht, im Geld, im Status und im Konsumdenken. Es ist nun an der Zeit die Masken fallen zu lassen! Jeder Einzelne von uns hat nun die Möglichkeit seine Energie nach Innen zu wenden und sich selbst zu wandeln. Dort sind wir mit unserer Kraft und Lebendigkeit verbunden und dort setzen wir die richtigen Handlungen für einen Neuanfang. Erst wenn wir uns im Inneren weiterentwickeln und wachsen werden wir im Außen konstruktiv wirken können.

Wir haben nun die einmalige Chance auch kollektiv im Inneren zu wachsen und uns auf das höhere gemeinsame Ziel zu konzentrieren. Vielleicht werden wir uns auch in dieser transformativen Zeit unserer Privilegien bewusst, welche nun nicht mehr als selbstverständlich angesehen werden? Es ist die Zeit der Kooperationen und Co-Creationen. Es entsteht eine neue Verbundenheit – gerade in dieser Zeit der „sozialen Isolation“. Plötzlich entsteht eine Synthese und Balance zwischen der Distanz und Verbundenheit sowie zwischen der Autonomie und Abhängigkeit. Nun ist beides gleichwertig und schließt sich nicht mehr aus. Auch dieser Spannungsbogen kann kreativ genutzt werden.

Alte Routinen, Gewohnheiten und Verhaltensmuster funktionieren nun nicht mehr. Es kommt zu einem kollektiven „EINBRUCH ZUM AUFBRUCH“. Es geht um einen inneren Sinn – für jeden Einzelnen von uns als auch im Kollektiv. Nun findet eine Umformung auf unterschiedlichen Ebenen statt – das Alte zerbricht und das Neue, überlebensfähigere setzt sich durch. Wir machen die Zukunft zu unserer Gegenwart und transformieren uns dabei selbst, indem wir im „Hier und Jetzt“ ein NEUES BEWUSSTSEIN schaffen.

Wie wollen wir in Zukunft leben? Was ist unsere Vorstellung der Zukunft? Wir kreieren gemeinsam etwas Neues und verändern uns währenddessen selbst.  Wir nehmen jetzt wahr, dass jeder Einzelne mit seinem Verhalten das System ändern und dadurch die Ausbreitung der Pandemie verlangsamen kann. Seien wir doch offen für Veränderung! Unterstützen wir uns gegenseitig und akzeptieren die gegenwärtige Situation. Geben wir den Verschwörungstheorien und der Ignoranz und Realitätsverweigerung keinen Raum. Nur so bleiben wir handlungsfähig und bieten der Schockstarre und Angst keine Angriffsfläche. 

Wir entscheiden wohin wir unsere Energie richten! Nehmen wir aktiv an dieser kollektiven Transformation teil! Lassen wir los was längst überholt und unwesentlich ist! Trennen wir uns von alten Glaubenssätze und Gedankenmuster, welche uns daran hindern in unsere Kraft zu kommen. Verbinden wir uns mit unserer Essenz und Wahrheit, denn dort zeigt sich das Neue, welches geboren werden möchte. Richten wir unsere Aufmerksamkeit auf das was im gegenwärtigen Moment entstehen möchte und stärken diesen Raum. Wir haben jetzt schon gesehen, wie rasch wir global auf eine derartige Krise reagieren und uns anpassen können. Beschäftigen wir uns mit dem Wesentlichen!

Erneuerung findet von Innen nach Außen statt! Nutzen wir die Chance und nehmen kollektiv daran teil!

Ist dann das Wesentliche nicht einfach?

Ihre Angelika Kogler

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Mag. iur Angelika Rami, EMBA

Mag. iur Angelika Rami, EMBA

Transformationsberaterin & Business Coach

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Patrick Jobst

    Ein vielschichter Beitrag, der die Chancen vor die Risiken stellt und Mut macht.
    Ich habe Zweifel, ob wir tatsächlich aktuell ein Innehalten erleben? Ist es nicht mehr eine Schockstarre? Oder das Kaninchen, das die Schlange anstarrt, bei jenen, die uns eigentlich durch die Krise führen sollten?

    Wenn es darum geht, die Chance zur Erneuerung zu nutzen, bin ich bei Ihnen.
    Bis dahin werden aber noch viele Supermärkte geplündert, sobald wieder Klopapier und Trockengerm verfügbar sind.

    Beste Grüße und bleiben Sie gesund
    Patrick Jobst

  2. Angelika Kogler

    Sehr treffend geschrieben Herr Jobst, herzlichen Dank für Ihr Kommentar. Gerade in herausfordernden Zeiten ist es wichtig Mut zu machen und die Chancen vor die Risiken zu stellen. Wichtig ist es im „Hier & Jetzt“ sowie in der Handlunsfähigkeit zu bleiben. Es geht bei jedem Einzelnen von uns um die Selbstermächtigung und um Leadership. Dazu ist vor allem Vertrauen in die eigene Wirksamkeit erforderlich. Dann erkennen und nutzen wir auch die Chance zur Erneuerung!

    Hinter der Schockstarre befindet sich die Angst und diese führt zur Handlungsunfähigkeit und in weiterer Folge zu Hamsterkäufen. Es sollte der Fokus jedoch vermehrt auf das Loslassen und auf den Weg nach Innen gerichtet werden. Das erfordert jedoch MUT! Wie Mahatma Gandhi schon zu sagen pflegte: „Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt!“ Dann erübrigt sich auch der Blick aus der Kaninchenperspektive auf die Schlange, denn dadurch geben wir nur unsere Eigenverantwortung ab.

    Beste Grüße und vor allem Gesundheit
    Angelika Kogler

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